Unsere Philosophie
Ich hoffe Ihnen mit meinem Vorwort ein wenig Hilfestellung bei dem Kauf Ihres neuen Welpen vermitteln zu können:
Selbstverständlich ist mir bewusst, dass meine Ansichten nicht allen zusagen werden.
Ich möchte Sie bitten, ganz unvoreingenommen dieses Vorwort zu lesen und sich die Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken und sich hierbei ein wenig Pragmatismus zu bedienen.
Hier möchte ich ein wenig auf die Begriffe Profizucht mit mehr als vier Tieren und Hobbyzucht eingehen.
Liest man heute die gängigen Anzeigen zum Verkauf von Hundewelpen oder die Homepage von Züchtern, wird immer wieder ausdrücklich betont, dass die Welpen aus einer Hobbyzucht stammen.
Wo liegen die Unterschiede zwischen Hobbyzucht und professioneller Zucht?
Diese sind für Laien schwer zu erkennen, da sie sich je nach Züchter überschneiden.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jede professionelle Zucht auch ein Hobby ist.
Brechen wir hier einmal eine Lanze für die professionellen Züchter die von dem Verkauf Ihrer Welpen leben.
Sind Sie anhand ihrer höheren Anzahl von Hündinnen "Vermehrer"?
Nein, ganz im Gegenteil. Wenn Sie eingetragener Züchter im jeweiligen Verein der züchtenden Rasse sind, der Verein wiederum Mitglied im VDH FCI ist, unterliegen Sie der jeweiligen Satzung des Vereins.
Diese verhindert es, ein "Vermehrer" zu sein und dient der Erhaltung des Rassestandards und dem Schutz der Tiere. Die Satzung regelt unter anderen wie oft eine Hündin belegt werden darf, in welchen Abständen die Hündin gedeckt werden darf und von/bis zu welchen Alter eine Belegung erfolgen darf. Als Deckrüden dürfen nur Rüden aus demselben Verein genutzt werden. Des Weiteren gibt es Zuchtwarte, die die Einhaltung der Satzungskriterien kontrollieren.
Es wird immer "schwarze Schafe" geben, diese sind absolute Einzelfälle. Bei den meisten Vereinen funktionieren die Kontrollen bestens.
Ist es wirklich so schlimm vier und mehr Hündinnen zu halten?
Vom Abgabepreis der Welpen sein Auskommen zu bestreiten?
Stellen Sie sich einfach vor: Ein Züchter hat neun Hündinnen in seiner Zucht. Davon sind mindestens drei Hündinnen aus Altersgründen aus der Zucht genommen und wahrscheinlich eine Hündin noch zu jung für die Zucht.
Ist es nicht ganz im Gegenteil so, dass man als Welpeninteressent bei diesem Züchter sehr gut aufgehoben ist? Welcher "Vermehrer" behält Tiere, die für die Zucht zu alt geworden sind und mit jedem Altersjahr mehr Kosten durch Tierarzt usw. verursachen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist: Bestreitet der Züchter seinen Lebensunterhalt aus dem Abgabepreis der Welpen kann er die Zeit die ein angeblicher Hobbyzüchter auf Arbeit verbringt, zusätzlich mit seinen Hunden verbringen.
Beispiel: viele Hobbyzüchter haben einen Teilzeit - oder Vollzeitjob. Das heißt sie sind mindestens 5 Stunden auf Arbeit und die Hunde sind alleine.
Jetzt Fragen Sie sich mal ganz pragmatisch, wenn Sie Hündin wären:
Würden Sie nicht lieber mit mehreren Artgenossen Ihr Leben verbringen, wo auch noch Frauchen oder Herrchen den gesamten Tag Zeit haben sich mit Ihnen zu beschäftigen?
Oder lieber als Einzeltier oder Zweittier jeden Tag Stunden auf Frauchen oder Herrschen zu warten?
Ich bin fest der Überzeugung, dass bei einer viermaligen Belegung einer Hündin in Ihrem Leben Ihr kein Lebensnachteil entsteht.
Bitte bedenken Sie auch, dass ein professioneller Züchter einen Wissensvorsprung bei der Zucht hat.
Hobbyzucht:
Diese Bezeichnung entwickelt sich immer mehr als Gütezeichen für eine artgerechte Haltung und Zucht mit viel Zeit und Liebe zu seinen Hunden.
Dieser Begriff vermittelt Seriosität und ein gewisser Vertrauensvorschuss.
Leider sieht dies in der Realität ganz anders aus.
Ich bin mir sicher, dass es sehr viele, sehr gute Hobbyzüchter gibt. Genauso sicher bin ich mir, dass die große Mehrzahl aller "Vermehrer" und unkompetenten Züchter sich hinter diesen Begriff versteckt.
Hier haben Sie als Laie nur sehr wenig Chancen dieses herauszufinden.
Selbst in dem Fall, dass sie bei einem seriösen Hobbyzüchter kaufen, kaufen Sie nicht immer gut.
Zu einer guten Zucht gehört nicht nur die Liebe zum Hund, ebenfalls wichtig ist ein Mindestmaß Wissen aus der Vererbungslehre. Ich kann nicht jeden x beliebigen Rüden zum Decken nehmen und dann das Beste hoffen, soweit überhaupt gehofft wird.
Hier ist ihr Risiko deutlich höher einen Rassehund zu kaufen, der den Rassekriterien nicht entspricht. Hier möchte ich nicht alleine auf das Aussehen und den Körperbau verweisen. Genauso wichtig ist das rassetypische Verhalten. Sonst bekommen Sie einen Hund, der so aussieht, wie Sie sich ihn vorgestellt haben. Jedoch in seinem Wesen nicht dem entspricht, was sie wollten und damit Ihre Aktivitäten und vor allem Ihre Freude an ihren Hund einschränkt.
Fazit
Wie Sie gelesen haben ist die Suche nach dem richtigen Züchter nicht so einfach.
Die sicherste Vorgehensweise ist bei einem Züchter zu kaufen, der Mitglied in einem Zuchtverein ist. Dieser Verein muss dem VDH angeschlossen sein.
Zu Käufen außerhalb dieses Kriteriums ist fast immer abzuraten.
Es gibt wenige Rassen, bei denen ich der Meinung bin, dass ein Kauf eines Welpen ohne Papiere zu empfehlen ist.
Hier ist besonders wichtig, sich vorher genau zu informieren, warum es bei dieser Rasse nicht möglich ist, Welpen mit Ahnentafel zu kaufen, ebenfalls sich bestmöglich über den Züchter informieren, diesen zu besuchen und sich anschauen wie die Hunde leben, die Antworten vom Züchter auf ihre Fragen nach Plausibilität und Logik zu prüfen - auch als Laie ist dies in sehr vielen Fällen möglich.
Bei der ersten Besichtigung, wenn möglich ohne Kinder zum Züchter fahren, damit Sie etwas weniger emotional an einen Kauf herangehen können.
Wenn dies nicht möglich ist, klären Sie Ihre Kinder auf, dass eventuell nicht gekauft wird.
Vor allem setzen Sie sich auch durch 😉.
Grundsätzlich nur mit Kaufverträgen kaufen incl. einer Gesundheitsklausel und einem tierärztlich ausgefüllten Gesundheitszeugnis.